Cavino -

cavino genossenschaft
import & handel
von wein & olivenöl
bahnhofstrasse 1
ch-8712 stäfa
vino@cavino.ch

Kontaktdaten & Öffnungszeiten

Cavino Genossenschaft
Bahnhofstrasse 1
8712 Stäfa

ÖFFNUNGSZEITEN
Samstag: 9-16 Uhr

auf tel. Voranmeldung 044 926 69 38
Montag-Freitag: 9-17h
unter der Woche kann es sein, das wir in einem unserer 3 Lager beim Lastwagen entladen, am Rüsten oder bei unseren Wiederverkäufern am Ausliefern sind.

Telefon 044 926 69 38
mail: shop@cavino.ch

cavino ist Zertifiziert B-N° 31666

man findet uns beim grossen Parkplatz hinter dem Kulturhaus Rössli-Stäfa [Rampe]

Die weiteren Mieter des grossen Hauses finden Sie unten verlinkt, vom See her an der Bahnhofstrasse 1: Pastiamo, dann die Rössli Beiz und das Kulturkarussell, beim Parkplatz um die Ecke die Tanzwerkstatt impuls und hinten an der Rampe chateaux-carton und Cavino

unsere aktiven GenossenschafterInnen:
Florence Woodtli, Sabina Forster, Konstantin Wullschleger, Felix Woodtli

mehr zum Kulturhaus Rössli Stäfa mit dem Kulturkarussell, impuls, Pastiamo, chateaux-carton und der Beiz erfahren Sie hier


unser Senf seit 1993

In Stäfa wird 1974 die Genossenschaft Rössli-Stäfa gegründet.

Vier Jahre später entsteht in Paris die confédération nationale des caves particulières (CNCP). Sie vertritt die Interessen kleiner Selbsteinkelternder Winzer. 2003 tauft sich diese Organisation um in "Vignerons independants". Ihr Ziel: Förderung von Qualität und Unterstützung von unabhängigen, gewerblichen Strukturen im Weinbau. Mitbegründer sind auch zwei unserer damaligen Winzer, François Guy von Château Coujan und Guy Benin von der Domaine de Ravanès
In der Schweiz machen z.B. die Kleinbauern-Initative mit Direktvermarktung durch die Bauern, die KAG (Konsumenten-Arbeits-Gruppe) mit der Proklamation des Freiland-Eis auf die schwierige Situation in der industrialisierten, konventionellen Landwirtschaft aufmerksam.
Die alternative politische Stimmung in den 80ern ist geprägt durch Fairtrade und durch die entstehende Bio-Landwirtschaft als Folge der Forderungen der 80er-Bewegung und der Anti-AKW-Bürgerinitiativen.

1981 trete ich ins selbstverwaltete Rössli-Stäfa ein und übernehme die Verantwortung für den Getränke-Einkauf. Ich muss erleben, dass regionale Kellereien das Rössli boykottieren, einzig Landolt beliefert uns mit lokalen Weinen. Da muss sich was ändern.
Ich realisiere schnell, dass der Getränke- und Lebensmittel-Einkauf des Rössli nicht den Erwartungen der Gäste und dem von ihnen geprägten "alternativen" Image entsprach. Der Hintergrund, der zur Gründung des Rössli führte basierte nicht auf den Oeko-Ideen unserer Generation, sondern wurzelte im Kulturstreit der 68er.
Die ersten selbsteinkelternden Winzer vom Bielersee und der Bündner-Herrschaft durften nun liefern. Was wir für uns als Selbstverwalter in Anspruch nahmen, soll auch für unsere Wein-Lieferanten gelten.

1982 lernte ich Ernst Wirz und Hildegard Horat in Assignan, Südfrankreich kennen. Ihre ersten Weine waren in der Flasche, besser als alles was wir bisher anboten und wir beschlossen ihre Weine zu importieren. Die Weine fanden sehr schnell Gefallen. Nach kurzer Zeit importierten wir bereits die Weine von vier weiteren vignerons indépendants aus der Region Languedoc. Bald gab es nur noch Flaschenweine im Offenausschank, nur war der Durst unserer Gäste nicht gross genug um all die Weine "unserer" Winzer anbieten zu können, ein neues Projekt musste her.

Ich werde 12 Jahre später Vater und 1993 selber schwanger mit meinem noch namenlosen Kind, im November entsteht das Projekt Cavino. Zusammen mit Freunden entbinden wir nach erfolgter Ausbildung an der Hochschule Wädenswil, die Weinimport-Genossenschaft Cavino mit Sitz in Stäfa. Am 29. Juni 1994, 20 Jahre nach der Rössligründung wird der Weineinkauf autonom. Wir eröffnen unsere Geschäftstätigkeit als Genossenschaft Cavino an der Bahnhofstrasse 1

Ziel von Cavino ist es "unseren" Winzern eine breitere Plattform zu bieten, sie in der Schweiz als Importeurin zu vertreten.

Nach Start-Turbulenzen als selbstverwaltetes Kollektiv, die beinahe zum Ende von Cavino führten, trennen wir uns 1997 von einem Teil der Genossen und suchen neue Genossen*. Der Geschäftssitz bleibt im Rössli, der Laden aber zügelt an die Dorfstrasse in Stäfa. Nach dem Auszug der Rössli Genossenschaften Coorda und Energa übernehmen wir einen Teil deren leer gewordenen, schattigen Räume unter der Rössli-Kulturbühne und bauen unser Lager sowie den Laden. Florence, meine Tochter schaut im Snugli dem Papi zu wie er den Durchbruch in den Keller frei kompressert um den ehemaligen Oeltank-Raum mit einem Warenlift zu erschliessen. Back home im Rössli geht es nun aufwärts mit dem Import-Business. Den alten Standort behalten wir als Lager.

Heute importiert Cavino Wein, Olivenöl und andere Produkte von über 80 unabhängigen Selbsteinkelterern aus Frankreich, Spanien, Italien und Portugal. Zu ihnen pflegen wir einen intensiven Kontakt.
Im Unterschied zu den meisten Weinhandlungen finden Sie bei und keine Marken-Weine, keine aus der Werbung bekannten "must haves". Wir versuchen echte, charaktervolle Qualitäten anzubieten und setzen nicht auf Modetrends oder Parker-Punkte als Verkaufs-Argumente sondern auf möglichst kompetente Beratung.
Dass es unseren Winzern dabei auch gut geht, dass sie innovative und ehrliche Weine keltern und dafür auch fair bezahlt werden ist uns immens wichtig. Wir sind der festen Überzeugung, dass nur so sehr gute Produkte aus nachhaltigen Strukturen auch in Zukunft eine Chance haben, dafür setzen wir unser Herzblut ein. Unser Sortiment umfasst über 1000 Produkte.

Grossmehrheitlich stammen unsere Weine aus zertifizierter Bio-Produktion, für unsere "kleinsten" ProduzentInnen lohnt sich aber eine Zertifizierung oft nicht, diese "bio"-Weine dürfen wir nicht als bio deklarieren. Darunter befinden sich auch sogenannte RAW-Natural Wines von WinzerInnen die sich nicht durch irgendwen in ihre Freiheit kontollieren lassen wollen. Triple"A" ist ebenfalls eine Gruppierung von Winzern die sich ganz der Nature Wine Philosophie verpflichten fühlen.

Unsere Bio-Produkte werden jährlich durch bioinspecta kontrolliert und zertifiziert. B-N° 31666. Da selbst biologisch sowie biodynamisch bewirtschaftete Reben nicht auf alle neu auftretenden Probleme die durch den Klimawandel verschärft werden wie Dürre, Errosion, Bodenvitalität, Schädlinge und Krankheiten Antworten bieten unterstützen wir Winzer die sich dem synergetischen oder regenerativen Landbau zuwenden. Noch ist diese Methode die urspünglich aus Japan stammt wenig bekannt. In Stäfa verfolgt der Bio-Pionier Willi Zollinger diesen Weg mit Überzeugung, das einizige was er kritisiert: im fehlt die Zeit als bald 70zig Jähriger den Erfolg der Methode noch zu geniessen.

Die Kleinen waren schon immer die Innovativen Wilden, deshalb lieben wir sie auch, nein, präziser wir lieben ihre hervorragenden Weine und die Freude die deren Genuss bereitet.

Neue Ideen brauchen Unterstützung

In Portugal hat Cavino dem jungen Winzer Hugo Guimaraes durch Darlehen und Vorfinanzierungen unserer Kunden den Kauf der Quinta SECEGAS ermöglicht. Daraus ist eine sehr enge Zusammenarbeit entstanden. Die neuen Weine der Quinta sind die Zeugen dieser Kooperation. An der Prowein 2019 in Deutschland wurde sein Mil e uma Noites als perfektester Wein eines neuen Douro-Stils gewertet: natürlich ökologisch, modern, dicht und aromatisch und aus autochtonen, regionalen Trauben gekeltert nach Ideen der Biodynamie aber nicht zertifiziert.

Wo wir überall aktiv engagiert sind sehen sie unter dem link Partner.

Im Jahre 2002, nach nine eleven. entwickelte sich Cavinos zweites Standbein Chateaux-Carton. In der damaligen Krise galt es den Winzern zu helfen, ihre Weine trotz Preis-Zusammenbrüchen erfolgreich zu verkaufen. Dank weniger Gewicht und tieferen Zöllen dank Einsparungen bei Flaschen, Korken, Labels, Kapseln und Verpackungs-Material gelang es uns als Erste in Europa sehr erfolgreich hochwertige Weine im Bag-in-Box anzubieten. Sicherlich war dies für unsere Kunden anfangs gewöhnungbedürftig. Bald merkten diese aber, dass die Verpackung nichts über den Inhalt aussagt - manche Goldrand-Etiketten-Weine hatten keine Chance mehr, BiB's als Weinverpackung sind praktisch, günstig und um ein Vielfaches oekologischer als Flaschen.
Das Rotwein-Sortiment ist heute fast ausschliesslich biozertifiziert. Vegane Weine ziehen wir aufgepeppten vor. Experimentelle Vinifikationen auf der Feinhefe helfen dank extrahierten Reserveatrolen und Antioxydantien auf nachträgliche Schwefelung zu verzichten. Wir wollen damit beitragen dank sauberen, gesunden Weinen Menschen die an allerischen Reaktionen leiden wieder Weingenuss zu ermöglichen.
Chateaux-Carton Bag-in-Box Weine sind die beste Art qualitativ sehr gute Winzerweine glasweise zu geniessen, ohne Stress die ganze Flasche leeren zu müssen. Bis zu drei Monaten bleiben die Weine angebrochen stabil.

Heute vertreiben wir Chateaux-Carton Weine über Partnerbetriebe in der ganzen Deutschschweiz von Interlaken bis an den Bodensee. Auf der Website www.chateaux-carton.ch findet ihr sowohl unsere Partner wie auch viel Hintergrund-Info zum Thema. (direkter Link via Logo)

CAVINO beliefert diverse WeinhändlerInnen, Wiederverkäufer und die Gastronomie in der ganzen Schweiz.

Cavino importierte im Jahr 2020 448 mal weniger Wein als Coop Basel mit 21.97% Marktanteil der grösste Player. Von gegen 4000 registrierten Importeurinnen belegen wir aktuell Platz 112. Dies scheint enorm, jedoch die Grössten : Coop, Denner, Bataillard-Steifels, Lidl und Rutishauser-Divino, Aldi (Fenaco) dominieren den Mark mit 54% - Cavino importierte ein Tausendstel davon - unsere Wein-Produzenten sind aber auch tausendmal kleiner.
Wir versuchen nicht mit permanenten 20-30% Dauerrabatten auf das Gesamtsortiment uns als "gute" Konsumentenschützler darzustellen. In dieser %-Schlacht geht es um das Gerangel an der Spitze, um Verdrängungskampf. Coop verteidigt sich mit vermeintlichen Rabatten gegen die neuen Player und verliert trotz Zukäufen an Marktanteilen.

Dauerrabatte sind unlauter, die werden vorher auf die Preise geschlagen um im Kampf um Marktanteile zu überleben, bezahlt werden diese auch durch ausgepresste Produzenten. Wer den Markt dominiert kann sich durchsetzen. Billig ist nur der Kater nach dem Suff, da sieht man die %-Zeichen in Form von Migräne-Sternchen Revue passieren.
Wir setzen auf eine ehrliche Kalkulation die sowohl der Arbeit der Winzer sowie derjenigen unserer Wiederverkäufer und Kunden gerecht wird. €uro-Kursschwankungen geben wir weiter, Preissenkungen und -erhöhungen auch. 30%-Rabatte gibts nur wenn Jahrgänge auslaufen und die Restmengen nicht mehr die Platzierung bei unseren Wiederverkäufern ermöglichen. Dann geben wir auch Privaten unseren Weinhändler-Rabatt, diese sind unter dem Suchbegriff "outlet" im shop zu finden.
Unsere Kunden scheinen dies zu mögen, so konnten wir doch innert 3 Jahren von Platz 164 auf 112 vorrücken. Leider stimmt dies nicht ganz, unsere importierte Menge ist gleich geblieben, trotz Rabattschlacht der 4 Grössten, aber wir konnten unsere Nische halten, auch ohne gross die Werbetrommel zu prügeln. Verloren haben aber andere, gewerbliche Weinhändler. Verloren hat auch die Vielfalt der angebotenen Weine und zunehmend auch deren Qualität.
Als Privatkunde steht Ihnen auch unser online shop zur Verfügung, ferner finden sie unsere Weine vielleicht in ihrer Lieblings-Beiz bei einigen engagierten Händlern und neu auch bei Flaschenpost.

2020, unter dem Lockdown von Corona, investieren wir kräftig in die Produktion von weiteren Bioweinen für chateaux-carton. Diese entsprechen höchsten Qualitätsansprüchen und sind frei von Additiven, Wir sagen den Allegien die zunehmend durch Weinkonsum ausgelöst werden den Kampf an und helfen gleichzeitig den ökologischen Fussabdruck massiv zu verringern

2022 beziehen wir nach langer Suche ein weiteres Lager am Standort Stäfa. Derzeit haben wir 720 m2 Lagerfläche an vier Standorten in Stäfa. Dies ermöglicht es uns trotz Wachstum auch weiterhin Weine lange reifen zu lassen. Gesunde, natürliche Weine von sehr engagierten WinzerInnen bleibt unser Kredo. Trotz rauhem Verdrängungskampf konnten mir uns sanft auch durch die Coronazeiten ohne Werbung gut am Markt behaupten. Die Cavino Genossenschaft kommt in die Jahre, ist aber fit, zumindest viel fiter als der alte Gründerhase. Neue Genossenschafter werden künftig vermehrt in Erscheinung treten - die dynamischen WinzerInnen der ersten Stunde sind auch noch einigermassen fit, ihre Weine sind tiptop, vierzig Jahre Knowhow im Bioweinbau spürt man im Glas, ohne roten Kopf und ohne Allergien. Das Sortiment umfasst derzeit ca. 1000 verschiedene Weine von unabhängigen, selbsteinkelternden Winzer. Cavino wird N° 127 von gut 5000 Importeurinnen. Stabil in unserer Nische seit 2008

Bleibt zu hoffen, das unsere Vermieterin, die Publikums-Genossenschaft Kulturhaus Roesslistaefa sich dank verjüngtem Vorstand engagiert für all die Selbstverwalteten Betriebe und die Kultur, damit das bald 50jährige Rössli ein Hotspot in Stäfa bleibt.

2023 wird sich Cavino ebenfalls verjüngen. Nach 30 Jahren wird ein neuer Vorstand die Genossenschaft weiterführen, ich werde kürzertreten aber nicht zu kurz. Im Herbst feiern wir Geburtstag. Meine Tochter Florence wird im Laufe des Jahres die Geschäftsleitung übernehmen, ich arbeite sie ein und bleibe im Hintergrund aktiv. Man wird mich aber sicherlich noch antreffen. Felix